Demografischer Wandel

Eine immer älter werdende Gesellschaft in Deutschland und deren möglichen Auswirkungen auf die Rente bereiten zunehmend Sorgen über das Leben im Alter. Der Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung steigt und der der jüngeren nimmt ab. 

Doch was hat das für Auswirkungen?

Bezug zum deutschen Rentenmodell

Die geringe Geburtenrate während des Kriegs ging nach dessen Ende schlagartig in die Höhe. Ein neues Zeitalter und eine neue Generation: die sogenannte “Babyboom-Generation”. All dies liegt bereits einige Jahrzehnte zurück. Die damaligen Neugeborenen kehren mit den Jahrgängen 1955 bis 1970 langsam und allmählich ins Rentenalter ein. Zu ihrer Zeit waren sie eine stark besetzte Generation, die sich mit zunehmendem Alter im Schaubild des demografischen Wandels nach oben verschiebt. In der Zeit nach der Babyboom-Generation ging die Kinderzahl aufgrund der niedrigen Geburtenrate zurück. Überträgt man dies auf das Rentenmodell Deutschlands wird man feststellen, dass heutzutage vergleichsmäßig weniger Menschen im erwerbstätigen Alter die Rente eines sich in Rente befindenden Erwachsenen erwirtschaften. Ist die Sorge also berechtigt?

Für eine moderne Gesellschaft ist der demografische Wandel nichts ungewöhnliches. Dies ist nicht nur ein Phänomen in Deutschland, sondern spiegelt sich auch in anderen Ländern ähnlich wider. Nach der verstärkten Zuwanderung der vergangenen Jahre ist die Frage, ob die Einwohnerzahl in Deutschland in den kommenden Jahren schrumpft, wieder offen. Dennoch liegt die Geburtenziffer weiterhin unter dem Durchschnitt der Europäischen Union.

Faktoren

Es gibt drei Faktoren die demografische Entwicklung entscheidend sind. Hierzu zählen die Geburtenrate, die Sterblichkeit sowie die Zu- und Auswanderung.

Geburtenrate

Mit einem Wert von 1,5 liegt die Geburtenrate in Deutschland aktuell unter dem Bestandserhaltungsniveau von 2,1. Letzteres stellt sicher, dass in jeder Generation ausreichend potenzielle Mütter und Väter geboren werden, um zumindest den Bestand der Bevölkerung zu sichern ohne, dass dieser zurückgeht. Die Gründe für eine niedrige Geburtenrate können unterschiedlich sein. So resultiert sie beispielsweise aus dem Umstand sich in einem Krieg zu befinden, dem wirtschaftlichen Mangel oder eben auch durch das bestehen einer modernen Gesellschaft, in der man auf verschiedene Weisen sein leben gestalten kann, einige von ihnen auch ohne Kinder. Frauen werden zunehmend selbstbestimmter. Das veraltete Weltbild, dass man eine Familie haben muss und diese nur aus Mann, Frau und Kindern bestehen kann, spielt vor allem für die jüngere Generation eine weniger maßgebende Rolle.

Die geringe Geburtenrate hat einen maßgeblichen Einfluss auf den demografischen Wandel.

 

Sterblichkeit

Die steigende Qualität der medizinischen Versorgung und das Wachstum an Behandlungsmöglichkeiten lassen uns Menschen so lange leben wie nie zuvor. Der medizinische Fortschritt erlaubt es Krankheiten vorzubeugen, sie besser zu erkennen und demnach auch zielgerichtet zu behandeln. Betrachtet über die Zeit war der Trend zur zunehmend älteren Bevölkerung bereits schon länger gegeben, aber noch nie war er so stark vorhanden wie heute.

Zu- und Auswanderung

Nicht nur die bereits heimische deutsche Bevölkerung beeinflusst den demografischen Wandel. Ein wichtiger und nicht zu vernachlässigender Aspekt ist die Migration. Neu gewonnene Mitglieder unserer Gesellschaft von Ländern außerhalb können den Anteil jüngerer Menschen sowie die Geburtenrate prägen. Gleiches gilt für Menschen die sich dafür entscheiden Deutschland (wieder) zu verlassen.

Nicht nur die bereits in Deutschland heimische Bevölkerung nimmt Einfluss.

 

Prognosen für die Entwicklung der deutschen Bevölkerung geben einen Anhaltspunkt über das mögliche Geschehen in der Zukunft. Ob diese auch eintreffen ist unklar. Prognostiziert wird, dass sich die Bevölkerung in ländlichen Gebieten verringert und in Großstädten wie Berlin, Stuttgart oder München zunimmt. Generell ist eine Verringerung der Bevölkerung zu erwarten. Letztendliche Entwicklungen sind abzuwarten. Unabhängig davon wird stets aktiv daran gearbeitet Menschen in jedem Alter gleichwertige Lebensverhältnisse, optimale Entwicklungschancen und einen hohen Wohlstand bieten zu können.


Einen ausführlichen Bericht über die “Demografiepolitische Bilanz der Bundesregierung” stellt das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat unter https://www.bmi.bund.de/DE/themen/heimat-integration/raumordnung-raumentwicklung/grundlagen/demografischer-wandel/demografischer-wandel-node.html zur Verfügung.