Direktversicherung

Informiert man sich über die betriebliche Altersversorgung (bAV), so stößt man zwangsläufig auf den Begriff der Direktversicherung.

Was es damit auf sich hat und wie die grundlegenden Funktionsweise der Direktversicherung ist, ist in diesem Artikel zusammengefasst.

Begriffsklärung

Die Direktversicherung ist ein Teil der betrieblichen Altersversorgung und stellt einen von fünf Durchführungswegen dar. Sie ergänzt die gesetzliche Rente und ist eine Lebens- oder Rentenversicherung die für Sie von Ihrem Arbeitgeber abgeschlossen wird.

Damit sichern Sie sich ab Rentenbeginn eine lebenslang garantierte Zusatzrente. Sie erhalten ab dem vollendeten 62. Lebensjahr oder bei Beginn der gesetzlichen Rentenzahlung den Ihnen zustehenden Betrag. Je nach Anbieter steht Ihnen der Wunsch einer einmaligen Kapitalleistung offen. Ihr Arbeitgeber ist für die Vertragsangelegenheiten verantwortlich. Er hält einen Teil des Gehalts zurück und zahlt den Beitrag für Ihre zusätzliche Rentenversicherung ein. Spart Ihr Arbeitgeber bei der Entgeltumwandlung Steuern, so ist er dazu verpflichtet mindestens 15 Prozent zu bezuschussen. 

Funktionsweise

Grundsätzlich werden Ihre Beiträge  zur betrieblichen Altersversorgung als Beschäftigter über die Bruttoentgeltumwandlung eingezahlt. Ihr Arbeitgeber hält einen gewissen Betrag Ihres Bruttoeinkommens zurück und lässt diesen vor Steuerabzügen in beispielsweise eine Lebensversicherung eines Anbieters seiner Wahl laufen.

Es gibt einen jährlichen beziehungsweise monatlichen Betrag der steuerfrei ist, sich aber jedes Jahr ändert. Neben dem steuerfreien Maximalbetrag gibt es auch einen Mindestbeitrag den Sie entsprechend monatlich beziehungsweise jährlich einfließen lassen müssen. Dieser ändert sich ebenso von Jahr zu Jahr.

Beachten Sie, dass sich durch das Einzahlen in Form einer Bruttoentgeltumwandlung auch Ihr Bruttogehalt reduziert. So ist später weniger auf Ihrem Konto, aber Sie müssen daraus folglich auch weniger Steuern aufgrund des geringeren Bruttoeinkommens zahlen. Sie sparen zunächst also an Steuern und Sozialabgaben. Der Nachteil der sich daraus ergibt ist, dass Sie auch weniger in die Renten- und Arbeitslosenversicherung zahlen. Dieses fehlt Ihnen dann bei Ihrer gesetzlichen Rente und erhalten weniger Geld im Falle von Arbeitslosigkeit.

Die Altersvorsorge ist für ein angemessenes Leben im Alter das A und O.


Vorteile

Das Modell der Direktversicherung bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Zur Übersicht wurden hier einige davon stichwortartig aufgelistet.

  • Sicherheit
  • Steuervorteile
  • Mitversicherung der Berufsunfähigkeit
  • höhere Rendite
  • unproblematisch bei seltenem Arbeitgeberwechsel

Nachteile

  • geringer Kostenüberblick
  • weniger Sozialbeiträge
  • volle Krankenkassenbeiträge auf die Betriebsrente
  • problematisch bei häufigem Arbeitgeberwechsel

Ergänzungen

Je nach Anbieter haben Sie die Möglichkeit Ihre Direktversicherung zu ergänzen. So können Sie eine Hinterbliebenenrente, Kapital bei Tod, Kapital bei Unfalltod oder eine Berufsunfähigkeitsvorsorge zusätzlich wählen. 

Anspruch

Für Sie als Arbeitnehmer besteht seit 2002 ein Rechtsanspruch auf eine Entgeltumwandlung insofern Sie diese aus eigenen Mitteln finanzieren. So können Sie bei diesem Anspruch bis zu 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (West) der gesetzlichen Rentenversicherung geltend machen. Ihr Arbeitgeber ist dazu verpflichtet diesem Wunsch nachzukommen und eine geeignete Form der betrieblichen Altersversorgung anzubieten.